Viele Gebäude aus den 1960er–1980er-Jahren wurden mit Holzschutzmitteln behandelt, deren Inhaltsstoffe wir heute kritisch beurteilen. Besonders Lindan und Pentachlorphenol (PCP) wurden damals häufig eingesetzt, sind gesundheitsschädlich und seit 1989 in Deutschland verboten.

In älteren und denkmalgeschützten Gebäuden können diese Stoffe jedoch weiterhin vorhanden sein. Sie können in die Raumluft übergehen oder sich im Hausstaub ablagern. Da es keine verbindlichen Innenraumgrenzwerte gibt, gilt das Minimierungsgebot: Belastungen sollen so weit wie möglich reduziert oder vermieden werden.

Im Wohnraum verzichtet man heute generell auf chemische Holzschutzmittel. Gleichzeitig ist wichtig zu wissen, dass Schadstoffe nicht nur im Holzschutz vorkommen können. Auch Asbest oder PAK in Klebern, Verputzen oder Estrichen müssen im Sanierungsfall zuverlässig erkannt und entfernt werden.

Die Schadstoffanalyse ist deshalb ein zentraler Bestandteil unserer Voruntersuchungen. Sie schafft Sicherheit, liefert Klarheit über mögliche Belastungen und bildet die Grundlage für eine verantwortungsvolle Planung und Sanierung von Bestands- und Denkmalgebäuden.

Das über mehrere Jahre laufende Forschungsprojekt der Erzdiözese München und Freising mit dem Titel „Der Einsatz von Schlupfwespen zur Bekämpfung des Gemeinen Nagekäfers in Kirchen“ wurde von unserem Kollegen Gerd Wapler als neutralem Sachverständigen begleitet und nun mit einem ausführlichen Fachbericht abgeschlossen.

Der Artikel von Gerd Wapler und Regina Bauer-Empl ist in der aktuellen Ausgabe der conserva des VDR erschienen und beschreibt detailliert den Ablauf, die Methodik und die Ergebnisse des Projekts. Ziel der Untersuchung war es, die Wirksamkeit von Schlupfwespen als natürliche Gegenspieler des Gemeinen Nagekäfers zu erforschen und damit neue Wege in der biologischen Schädlingsbekämpfung im Denkmalbereich aufzuzeigen.

📄 Den vollständigen Bericht finden Sie hier: 7417-1424-PB

📄Wer Interesse an der gesamten Zeitschrift hat, findet diese unter folgenden Link:

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Weitere Informationen

🎧 Passend dazu empfehlen wir unsere Podcastfolge „Schlupfwespen gegen Nagekäfer – Biologische Schädlingsbekämpfung im Denkmal“, in der wir über das Forschungsprojekt sprechen.

👉 Homepage: https://monumentconsult.de/
👉 Spotify: https://open.spotify.com/episode/4UJx64KJQle9c3NZPXsWyE
👉 Amazon: https://music.amazon.de/podcasts/2853bc3d-adbc-4f7d-aea2-bbbc465af295/episodes/0be9163f-de2d-42ac-99dc-b719fa4e4149/menschen-monumente-schlupfwespen-gegen-nagek%C3%A4fer-%E2%80%93-biologische-sch%C3%A4dlingsbek%C3%A4mpfung-im-denkmal
👉 Apple Podcast: https://podcasts.apple.com/de/podcast/schlupfwespen-gegen-nagek%C3%A4fer-biologische-sch%C3%A4dlingsbek%C3%A4mpfung/id1811540065?i=1000727390724

🎉 Wir freuen uns sehr, dass unser Kollege Gerd Wapler für ein Interview vom Goering Institut angefragt wurde!

Er hat dort 1999 erfolgreich seine Ausbildung als staatl. Geprüfter Restaurator für Möbel und Holzobjekte abgeschlossen.

Das Interview über ihn, zusammen mit einer Vorstellung von monumentconsult, findet ihr in der aktuellen Ausgabe des Magazins des Goering Instituts oder hier:

Vielen Dank an das Goering Institut – wir haben uns sehr gefreut, dass Sie an uns gedacht haben! 🙌

Ausgabe 3 Goering Institut

Ein scheinbar klarer Fall

In einer Kirche in Niederbayern führten auf den ersten Blick klare Hinweise zu großer Besorgnis: aktiver Holzschädlingsbefall an der Orgel

🔸 Sichtbare Bohrlöcher
🔸 Frisches Bohrmehl
🔸 Tote Käfer bei der Eiablage in den Öffnungen

Der zuständige Orgelbauer war überzeugt – die Orgel sei aktiv befallen, vermutlich durch den Gemeinen Nagekäfer. Die Jahreszeit passte: Es war Schlupfzeit, die Phase zwischen Ende Mai und Ende Juli, in der diese Schädlinge aktiv sind.

Der kritische Moment: Vor dem Wiedereinzug der restaurierten Kirchenausstattung

Die Kirche selbst und ihre Ausstattung wurden über einen längeren Zeitraum hinweg aufwändig restauriert. Der Wiedereinzug der empfindlichen Objekte stand kurz bevor – doch nun stand der Verdacht eines aktiven Schädlingsbefalls im Raum. Die Sorge war groß, dass der wertvolle Bestand erneut gefährdet sein könnte.

Ein aktiver Befall hätte nicht nur zu hohen Kosten für eine Schädlingsbekämpfung geführt, sondern auch zu erheblichen Verzögerungen und großem organisatorischem Aufwand.

Die Lösung: Präzise Befallskontrolle mit dem IADS

In dieser Situation kam unser Holzschutz-Experte Gerd zum Einsatz – mit modernster Messtechnik: dem IADS-Messgerät.

Das IADS kann den Befall akustisch im Inneren von Holz wahrnehmen – zerstörungsfrei, präzise und schnell. Gerade bei Verdachtsfällen, bei denen visuelle Anzeichen nicht eindeutig sind, liefert es verlässliche Entscheidungsgrundlagen.

👉 Das Ergebnis der Messung: Keine Aktivität nachweisbar.

Trotz aller sichtbaren Hinweise – die Orgel war nicht aktiv befallen. In der aktuellen Schlupfphase wäre ein aktiver Befall eindeutig messbar gewesen. Die toten Käfer und das Bohrmehl stammten offenbar aus einer älteren, bereits vergangenen Aktivität.

💡 Das Ergebnis:

✅ Kein zusätzlicher Sanierungsaufwand
✅ Eine große Investition in Schädlingsbekämpfung war nicht notwendig
✅ Ein fünfstelliger Betrag und viel Zeit konnten gespart werden
✅ Der Wiedereinzug konnte wie geplant erfolgen

Fazit: Moderne Messtechnik verhindert unnötige Eingriffe und Kosten

Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie moderne Messtechnik dabei hilft, Fehlentscheidungen zu vermeiden. Wo rein visuelle Hinweise auf einen aktiven Schädlingsbefall hindeuten, liefert das IADS-Messsystem objektive Daten – und damit Sicherheit für alle Beteiligten.


Ein Plakat der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit dem Satz:

„Wenn wir sie nicht stützen, brechen ganze Epochen zusammen.“

hat uns kürzlich hier vor Ort in Isen innehalten lassen. Denn es bringt auf den Punkt, was uns tagtäglich bei unserer Arbeit bewegt:

Bauwerke sind weit mehr als physische Konstrukte. Sie sind Träger von Geschichte, Identität und kollektiver Erinnerung.

Jedes historische Gebäude erzählt eine eigene Geschichte. Von der Region, von den Menschen, von politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Von Festen und schweren Zeiten. Es sind Orte, an denen der Geist der Vergangenheit spürbar bleibt – und genau deshalb sind sie so wertvoll.

Warum der Schutz dieser Gebäude so wichtig ist?

In einer Zeit, in der Neubauten oft nach ähnlichen Vorlagen entstehen und sich weltweit Stile und Trends über soziale Medien und Plattformen wie Pinterest verbreiten, verändert sich auch unser Verständnis von Baukultur. Heute entstehen Gebäude schneller, effizienter und mit Einflüssen aus aller Welt. Das ist Ausdruck der aktuellen Zeit und Identität vieler Menschen. Früher dauerte der Entstehungsprozess deutlich länger, und Ideen konnten während des Bauens wachsen und sich weiterentwickeln. Umso wichtiger ist es, dass Denkmale als sichtbare Zeugen vergangener Epochen erhalten bleiben – als Ankerpunkte für regionale Geschichte, handwerkliche Kunstfertigkeit und kulturelle Vielfalt.

Für uns bedeuten Denkmale:

  • Erlebnis-Speicher über Generationen hinweg

  • Zeugnisse handwerklicher Kunstfertigkeit

  • sichtbare Zeitzeugen, die Geschichte greifbar machen

  • ein Erbe, das Verantwortung verlangt

Dabei geht es nicht um nostalgische Romantik, sondern um den Erhalt von Räumen, die unser Selbstverständnis als Region und Gesellschaft mitprägen.

Denkmalschutz ist Identitätsschutz. Und er verlangt Bereitschaft, sich auf die Geschichte eines Gebäudes einzulassen und mit ihm zu arbeiten – nicht gegen es.

Unser Anliegen:
Wir wollen Denkmale nicht nur erhalten, sondern auch wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Denn jeder Verlust ist mehr als der Abriss eines alten Hauses. Es ist ein Verlust an Geschichte, Identität und kulturellem Erbe.

Deshalb liegt uns ein verantwortungsvoller Umgang mit historischer Bausubstanz am Herzen und wir machen uns stark für Baukultur mit Haltung.

👉 Wir freuen uns, wenn Sie Ihre Gedanken mit uns teilen: Welches Denkmal oder historische Gebäude ist für Sie ein prägender Ort?

Am 2. Mai 2025 war es wieder soweit: Die 4. Kirchstetter Denkmaltagung hat Denkmalpflege-Expert:innen, Planer:innen und Interessierte aus ganz Bayern nach Kirchstett gelockt. Bei bestem Wetter ☀️ stand der Tag ganz im Zeichen von Beton in der Denkmalpflege.

In fünf Vorträgen gaben Referent:innen aus der Praxis spannende Einblicke in ihre Projekte, Erfahrungen und Herausforderungen. Von der Instandsetzung gealterter Sichtbetonbauten über die Geschichte des Eisenbetons bis hin zu einem Einblick in die Rolle der Kommunikation in Projekten.

Besonders gefreut hat uns, dass wir als monumentconsult auch in diesem Jahr wieder einen Vortrag beisteuern durften. Dieses Mal allerdings nicht zu Denkmalpflege, sondern passend zum Tagungstitel „Be(t)ont anders“ mit einem Thema, das oft nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt, aber enorm wichtig ist: Kommunikation.

Unter dem Titel „Die Betonung liegt auf REDEN“ haben wir darüber gesprochen, wie entscheidend es ist, frühzeitig miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn Projekte stocken nicht immer an der Technik — sondern daran, dass nicht klar genug miteinander gesprochen wird.

Unsere Highlights:
📌 Fundierte Praxisberichte und ehrliche Einblicke
📌 Offener Austausch und anregende Diskussionen
📌 Fach-Leidenschaft auf und neben der Bühne
📌 Ein Publikum, das mitgedacht, gefragt und diskutiert hat

Tagungs-Überraschung:
Als kleines Extra gab’s für alle Teilnehmenden noch eine besondere Ankündigung: Unseren Podcast! 🎙️🎉 Eine Ergänzung zur Tagung und eine Einladung, auch nach dem Veranstaltungstag fachlich und persönlich im Gespräch zu bleiben.

Danke an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben und dabei waren!

Die schönsten Impressionen vom Tag gibt’s hier zum Durchklicken 📸.

         

#KirchstetterDenkmaltagung #dieVierte #Denkmalpflege #Denkmaltagung #BetonTAnders #FachlicherAustausch #networking #monumentconsult #mcteam

Vergangene Woche fand das 2-tägige Seminar des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege in Kloster Thierhaupten statt – mit unseren Experten Gerd Wapler und Stephan Biebl als Referenten.

Vor einem hochkarätigen Fachpublikum von 24 Teilnehmenden gab es spannende Einblicke in die Welt der holzzerstörenden Insekten. Das Seminar bot eine Mischung aus Theorie und Praxis: In der Theorie wurden die Biologie und Entwicklung der Insekten erklärt, dabei war auch ein wichtiger Punkt, wie Umwelteinflüsse die Entwicklung der Schädlinge beeinflussen. In den praktischen Übungen hatten die Teilnehmenden dann die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden: Sie haben das Monitoring ausprobiert, Insekten unter dem Mikroskop untersucht 🔬 und anhand von Beispielen aus der Praxis die Schädlinge identifiziert.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, und der Austausch zwischen den Teilnehmenden war äußerst wertvoll.

🙏 Vielen Dank an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege für die Einladung und das Vertrauen.

#Holzschutz #Denkmalpflege #Insektenbefall #Biologie #Schädlingsmanagement #Baudenkmal #Fachwerk #Museum #Monitoring

 

In einem unserer Herzensprojekte begleiten wir gerade die Nachfolge eines erfolgreichen Familienunternehmens. Hier geht es nicht nur um Zahlen und Verträge – sondern um Menschen, ihre Geschichte und ihre Zukunft.

Was das mit monumentconsult zu tun hat?

Wie bei historischer Bausubstanz geht es auch hier darum, Bewährtes zu erhalten und eine tragfähige Lösung für die Zukunft zu schaffen. Die Beteiligten sind mit Offenheit und Begeisterung dabei, eine Nachfolgeregelung zu finden, die für alle passt – und genau das ist unser Anspruch.

Denn in jedem Unternehmen kommt irgendwann die entscheidende Frage:
Wie kann der geschaffene Wert sinnvoll weitergegeben werden?

Wir freuen uns, diesen Prozess zu begleiten – mit Respekt vor der Vergangenheit und einem klaren Blick nach vorn.

Überrascht? Verständlich…bei monumentconsult gibt es MEHR als es scheint.

ZukunftGestalten WerteErhalten GemeinsamStark

Vergangene Woche war unser Holzschutzspezialist Gerd Wapler in Fulda, um gemeinsam mit anderen Fachleuten an einem neuen WTA-Merkblatt zu arbeiten. Das Thema: Begasung und modifizierte Atmosphären zur Bekämpfung holzzerstörender Insekten in Bauwerken und Materialien. 🪲🏗️

Worum geht es genau?
✔️ Eine kleine Arbeitsgruppe aus Holzschutz-Expert:innen
✔️ Intensive Diskussionen und Abstimmungen zur inhaltlichen Ausarbeitung
✔️ Ziel: Ein neues Merkblatt, das den aktuellen Stand der Technik praxisnah abbildet

Die WTA-Merkblätter entstehen in interdisziplinären Arbeitsgruppen und bieten wertvolle Handlungsempfehlungen für Fachleute. Ein Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest – wir halten euch auf dem Laufenden!

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Unser Holzschutz-Experte Gerd Wapler wurde für ein spannendes Projekt nach Salzburg ins historische Schloss Hellbrunn eingeladen. Sein Auftrag: ein umfangreiches Holzschutzgutachten für die beiden Eingangsgebäude, das Jägerhaus und das Tierwärterhaus. 🔍

🔎 Was haben wir gemacht?

➡️ Detaillierte Schadensaufnahme der Holzbauteile
➡️ Entnahme von Schadstoffproben für Laboranalysen 🧪
➡️ Prüfung auf mögliche Schadstoffe aus Holzschutzmitteln
➡️ Bewertung eines möglichen Holzschädlingsbefalls, teilweise mit Unterstützung des IADS (Insect Activity Detection System) 🪲

All das sind wichtige Vorbereitungen für die Instandsetzung dieser historischen Gebäude. 💡

Mit unserer Arbeit tragen wir dazu bei, Kulturgüter zu bewahren – und das über Ländergrenzen hinweg! 🌐

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