Unsere Leistung das denkmalpflegerische Vorprojekt

Denkmalschutz und Denkmalpflege sind von entscheidender Bedeutung, um das kulturelle Erbe einer Gesellschaft zu bewahren. Jedes denkmalpflegerische Vorprojekt erfordert eine gründliche Planung und Vorbereitung, um sicherzustellen, dass historische Gebäude für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Von der Klärung der Aufgabenstellung bis zur Kostenermittlung begleiten wir Sie Schritt für Schritt durch den Prozess. Erfahren Sie, wie wir die Bau- und Veränderungsgeschichte ergründen, das bauhistorische Gefüge untersuchen und ein individuelles Nutzungskonzept erstellen. Lassen Sie sich von unserer Expertise überzeugen und entdecken Sie, wie wir Denkmäler erhalten und gleichzeitig zukunftsweisende Lösungen entwickeln.

  1. Klärung der Aufgabenstellung: Ortstermin zur Erstbesichtigung

Die Klärung der Aufgabenstellung bildet den Grundstein für unser denkmalpflegerisches Vorprojekt. In diesem wichtigen Schritt treffen sich unsere Experten mit den Besitzern vor Ort und definieren klar die Ziele und Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Dabeistehen nicht nur die historischen Aspekte im Fokus, sondern auch die zukünftige Nutzung des Denkmals. Es geht darum, die Balance zwischen dem Erhalt des kulturellen Erbes und der zeitgemäßen Funktionalität zu finden. Nur wenn wir von Anfang an eine klare Vision haben, können wir erfolgreich alle weiteren Schritte des Projekts umsetzen. Die Klärung der Aufgabenstellung ist somit der Schlüssel zum Erfolg und legt den Grundstein für ein zukunftsweisendes denkmalgeschütztes Gebäude, das eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt.

  1. Grundlagenermittlung zur Bau- und Veränderungsgeschichte

Im Rahmen eines denkmalpflegerischen Vorprojekts ist die Grundlagenermittlung zur Bau- und Veränderungsgeschichte von entscheidender Bedeutung. Eine eingehende Archivrecherche sowie die Auswertung historischer Pläne zur bauchronologischen Entwicklung des Baudenkmals liefern wertvolle Erkenntnisse. Bei Bedarf kann diese Recherche gemäß den Vorgaben des Bayrisches Landesamt für Denkmalpflege (BlfD) noch weiter vertieft werden. Diese sorgfältige Dokumentation bildet einen wesentlichen Ausgangspunkt für weitere Maßnahmen im Rahmen des Denkmalschutzes.

  1. Bestandsaufnahme – Aufmaß und Digitalisierung

Unser Blick in die Vergangenheit beginnt mit einer präzisen Bestandsaufnahme und dem Aufmaß des denkmalgeschützten Gebäudes. Jedes Detail, jede Linie und jeder Winkel werden sorgfältig erfasst, um ein genaues Bild der historischen Bausubstanz zu erhalten. Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Vermessungsbüros und deren Einsatz modernster Vermessungstechniken und Ausrüstung wird sichergestellt, dass unsere Dokumentation als zuverlässige Grundlage für alle weiteren Schritte dient. Aus dem verformungsgerechten Aufmaß entstehen Bestandspläne mit Ansichten sowie Grundrissen und Schnitten, die als digitale Grundlage des denkmalpflegerischen Vorprojekts verwendet werden.

  1. Bauhistorische Gefügeuntersuchung

Die dendrochronologischen Holzaltersbestimmungen und die daraus resultierende Erstellung begründeter Baualterspläne sind von großer Wichtigkeit, um tiefere Einblicke in die Geschichte eines Gebäudes zu gewinnen. Diese Schritte sind integraler Bestandteil der Bauhistorischen Gefügeuntersuchung, einer zentralen Phase im denkmalpflegerischen Vorprojekt. Hier werden nicht nur die verschiedenen Bauphasen und -materialien analysiert, sondern auch ein detailliertes Verständnis der Bau- und Veränderungsgeschichte erlangt. Die begründeten Baualterspläne werden durch farbige Darstellungen des Baualters bzw. der Bauphasen der jeweiligen Bauteile in den Grundrissen auf Grundlage der Ergebnisse von Archivrecherche, dendrochronologischer Holzaltersbestimmung sowie der restauratorischen Voruntersuchung erstellt.

Ein Raumbuch zeigt den Bestandszustand anhand einer fotografischen Dokumentation.

Diese Informationen sind unerlässlich für die weitere Planung und Umsetzung des Projekts. Die Bauhistorische Gefügeuntersuchung bildet somit eine solide Grundlage für alle folgenden Schritte, einschließlich der restauratorischen Voruntersuchung sowie naturwissenschaftlichen Untersuchungen.

  1. Restauratorische Voruntersuchung

Die restauratorische Voruntersuchung ist ein zentraler Bestandteil bei der Entwicklung eines denkmalpflegerischen Vorprojekts. Eine umfassende Untersuchung der Putze, Oberflächen und Ausstattungen ist entscheidend für eine erfolgreiche Restaurierung.

Durch die Analyse von Orientierungsbefunden zu Putz- und Fassungsabfolgen an ausgewählten Fassadenbereichen und Innenräumen sowie der gefassten Ausstattung erstellen wir eine Zusammenfassung und Bewertung unserer Ergebnisse.

  1. Naturwissenschaftliche Untersuchungen

Ein entscheidender Schritt in unserem denkmalpflegerischen Vorprojekt sind die naturwissenschaftlichen Untersuchungen, die verschiedene Aspekte umfassen. Dabei erfolgt eine Bewertung möglicher Holzschädlingsbefälle, eine Aktivitätenanalyse, eine orientierende Schadstoffuntersuchung, ein Klimamonitoring sowie eine Radonmessung.

Für die Bewertung potenzieller Holzschädlingsbefälle begutachtet unser ö.b.u.v Sachverständiger für Holzschutz die Holzkonstruktionen, um eine erste Einschätzung von Art und Umfang des Befalls zu geben. Durch die Anwendung von IADS, einer akustischen Messtechnik, können Befallsaktivitäten genau festgestellt und lokalisiert werden. Diese innovative Methode ermöglicht es, aufwendige Monitoringmaßnahmen und zusätzliche Ortstermine zu vermeiden. Mehr Informationen zum Thema IADS findet ihr auf unserer Homepage.

Unsere orientierenden Schadstoffuntersuchungen konzentrieren sich auf potenzielle Schadstoffe aus organischen Holzschutzmitteln und Schwermetalle. Zu Analysezwecken entnehmen wir mehrere Mischproben aus dem Dachwerk. Darüber hinaus führen wir stichprobenartige Entnahmen aus ausgewählten Bauteilen wie Anstrichen und Fliesenklebern durch, um weitere Gebäudeschadstoffe zu untersuchen.

Das Klimamonitoring liefert wichtige Informationen über Temperatur und Feuchtigkeit. Hierfür werden mehrere Datenlogger über den Zeitraum der Voruntersuchung ausgelegt, idealerweise über ein Jahr.

Bei Bedarf kann eine Radonmessung durchgeführt werden, bei der passive Radonexposimeter an geeigneten Standorten im Untergeschoss platziert werden. Auch hier ist eine Messdauer von einem Jahr empfehlenswert, da die Radongaskonzentration und -abgabe über das Erdreich stark schwanken und das Nutzerverhalten sich im Jahresverlauf unterscheiden kann.

  1. Statisch-konstruktive Voruntersuchung

Die statisch-konstruktive Voruntersuchung ist ein essenzieller Bestandteil unseres denkmalpflegerischen Vorprojekts. Sie dient der gründlichen Analyse und Bewertung des baulichen Zustands sowie der Tragfähigkeit des Gebäudes.

Dabei untersuchen wir die Bauteile in der Regel ohne Baugrunduntersuchung und dokumentieren unsere Erkenntnisse durch Aufnahmen und eine Konzeption von bauseits zu erstellenden Fundamentschürfen, einschließlich der Einreichung des Antrags zur Grabungserlaubnis nach BayDSchG (Bayerisches Denkmalschutzgesetz). Sichtbare statisch-konstruktive Schäden werden erfasst, aufgenommen und in Plänen kartiert.

Nach der Erfassung der Schäden erfolgt eine grobe Ermittlung des derzeitigen Gebäudezustands und eine Systemanalyse zum Tragverhalten, ohne dabei detaillierte statische Berechnungen durchzuführen. Abschließend entwickeln wir ein Instandsetzungskonzept für das Gebäude unter Einbeziehung denkmalgerechter statischer Instandsetzungsmaßnahmen.

  1. Nutzungskonzept

Das Nutzungskonzept bildet das Herzstück unseres denkmalpflegerischen Vorprojekts, wo historische Substanz und moderne Anforderungen zu einer harmonischen Einheit verschmelzen. Durch sorgfältige Planung und kreative Ideen schaffen wir eine nachhaltige Nutzung des Denkmals, die sowohl den Denkmalschutz respektiert als auch zeitgemäße Bedürfnisse erfüllt. Unter Einbeziehung der Eigentümervorstellungen entwickeln wir ein Vorentwurfskonzept zur Modernisierung und Nutzung.

Unser Nutzungskonzept beinhaltet zudem eine Stellungnahme zum baulichen Brandschutz, einschließlich zu erwartender Maßnahmen, sowie zur energetischen Ertüchtigung. Dabei skizzieren wir denkmalgerechte Verbesserungsmaßnahmen und geben eine stichpunktartige Beschreibung. Abschließend prüfen wir die Möglichkeit einer denkmalgerechten Installation von Solaranlagen und begründen diese mit einer schriftlichen Stellungnahme.

Jedes Gebäude wird mit Bedacht gestaltet, um seine ursprüngliche Schönheit zu bewahren und gleichzeitig funktional zu nutzen. Wir legen großen Wert auf die Erhaltung des kulturellen Erbes, während wir zugleich zukunftsweisende Konzepte entwickeln. So entsteht ein lebendiges Umfeld, das Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet – ein Ort voller Geschichte und Innovation. Unsere Vision ist es, das Denkmal nicht nur zu bewahren, sondern ihm auch neues Leben einzuhauchen, damit es für kommende Generationen erlebbar bleibt.

  1. Kostenermittlung

Für die Kostenermittlung werden zunächst die wichtigsten Objektkenndaten auf Grundlage der digitalen Bestandspläne ermittelt. Unsere Kunden erhalten von uns eine detaillierte Kostenschätzung zur Instandsetzung sowie einen groben Kostenrahmen für die Nutzungszuführung unter Berücksichtigung möglicher Eigenleistungen.

 

Die vorgestellte Leistung bildet den Kern unserer Arbeit, gestützt auf über 30 Jahre Erfahrung, von der Sie bei unserer Zusammenarbeit profitieren können. Doch während der Durchführung unserer Projekte haben wir erkannt, dass für die erfolgreiche Umsetzung eines Vorhabens noch weitere Aspekte von Bedeutung sind. Daher haben wir ein dreiphasiges Modell entwickelt.

In diesem Beitrag haben wir Ihnen die Phase 2, das „Denkmalpflegerische Vorprojekt“, vorgestellt. Die Phase 1, die „Gestaltung eines Projektleitfadens“, sowie Phase 3, die „Denkmalfachliche Begleitung bei Planung und Ausführung“, sind ebenso entscheidende Bestandteile für eine erfolgreiche Realisierung unserer Projekte. Informationen zu diesen Phasen finden Sie bereits unter dem Reiter ‚Leistungen‘ und werden in weiteren Blogbeiträgen noch genauer erläutert.