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Das über mehrere Jahre laufende Forschungsprojekt der Erzdiözese München und Freising mit dem Titel „Der Einsatz von Schlupfwespen zur Bekämpfung des Gemeinen Nagekäfers in Kirchen“ wurde von unserem Kollegen Gerd Wapler als neutralem Sachverständigen begleitet und nun mit einem ausführlichen Fachbericht abgeschlossen.

Der Artikel von Gerd Wapler und Regina Bauer-Empl ist in der aktuellen Ausgabe der conserva des VDR erschienen und beschreibt detailliert den Ablauf, die Methodik und die Ergebnisse des Projekts. Ziel der Untersuchung war es, die Wirksamkeit von Schlupfwespen als natürliche Gegenspieler des Gemeinen Nagekäfers zu erforschen und damit neue Wege in der biologischen Schädlingsbekämpfung im Denkmalbereich aufzuzeigen.

📄 Den vollständigen Bericht finden Sie hier: 7417-1424-PB

📄Wer Interesse an der gesamten Zeitschrift hat, findet diese unter folgenden Link:

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Weitere Informationen

🎧 Passend dazu empfehlen wir unsere Podcastfolge „Schlupfwespen gegen Nagekäfer – Biologische Schädlingsbekämpfung im Denkmal“, in der wir über das Forschungsprojekt sprechen.

👉 Homepage: https://monumentconsult.de/
👉 Spotify: https://open.spotify.com/episode/4UJx64KJQle9c3NZPXsWyE
👉 Amazon: https://music.amazon.de/podcasts/2853bc3d-adbc-4f7d-aea2-bbbc465af295/episodes/0be9163f-de2d-42ac-99dc-b719fa4e4149/menschen-monumente-schlupfwespen-gegen-nagek%C3%A4fer-%E2%80%93-biologische-sch%C3%A4dlingsbek%C3%A4mpfung-im-denkmal
👉 Apple Podcast: https://podcasts.apple.com/de/podcast/schlupfwespen-gegen-nagek%C3%A4fer-biologische-sch%C3%A4dlingsbek%C3%A4mpfung/id1811540065?i=1000727390724

Ein scheinbar klarer Fall

In einer Kirche in Niederbayern führten auf den ersten Blick klare Hinweise zu großer Besorgnis: aktiver Holzschädlingsbefall an der Orgel

🔸 Sichtbare Bohrlöcher
🔸 Frisches Bohrmehl
🔸 Tote Käfer bei der Eiablage in den Öffnungen

Der zuständige Orgelbauer war überzeugt – die Orgel sei aktiv befallen, vermutlich durch den Gemeinen Nagekäfer. Die Jahreszeit passte: Es war Schlupfzeit, die Phase zwischen Ende Mai und Ende Juli, in der diese Schädlinge aktiv sind.

Der kritische Moment: Vor dem Wiedereinzug der restaurierten Kirchenausstattung

Die Kirche selbst und ihre Ausstattung wurden über einen längeren Zeitraum hinweg aufwändig restauriert. Der Wiedereinzug der empfindlichen Objekte stand kurz bevor – doch nun stand der Verdacht eines aktiven Schädlingsbefalls im Raum. Die Sorge war groß, dass der wertvolle Bestand erneut gefährdet sein könnte.

Ein aktiver Befall hätte nicht nur zu hohen Kosten für eine Schädlingsbekämpfung geführt, sondern auch zu erheblichen Verzögerungen und großem organisatorischem Aufwand.

Die Lösung: Präzise Befallskontrolle mit dem IADS

In dieser Situation kam unser Holzschutz-Experte Gerd zum Einsatz – mit modernster Messtechnik: dem IADS-Messgerät.

Das IADS kann den Befall akustisch im Inneren von Holz wahrnehmen – zerstörungsfrei, präzise und schnell. Gerade bei Verdachtsfällen, bei denen visuelle Anzeichen nicht eindeutig sind, liefert es verlässliche Entscheidungsgrundlagen.

👉 Das Ergebnis der Messung: Keine Aktivität nachweisbar.

Trotz aller sichtbaren Hinweise – die Orgel war nicht aktiv befallen. In der aktuellen Schlupfphase wäre ein aktiver Befall eindeutig messbar gewesen. Die toten Käfer und das Bohrmehl stammten offenbar aus einer älteren, bereits vergangenen Aktivität.

💡 Das Ergebnis:

✅ Kein zusätzlicher Sanierungsaufwand
✅ Eine große Investition in Schädlingsbekämpfung war nicht notwendig
✅ Ein fünfstelliger Betrag und viel Zeit konnten gespart werden
✅ Der Wiedereinzug konnte wie geplant erfolgen

Fazit: Moderne Messtechnik verhindert unnötige Eingriffe und Kosten

Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, wie moderne Messtechnik dabei hilft, Fehlentscheidungen zu vermeiden. Wo rein visuelle Hinweise auf einen aktiven Schädlingsbefall hindeuten, liefert das IADS-Messsystem objektive Daten – und damit Sicherheit für alle Beteiligten.


Seit Frühjahr 2020 begleitet unser Kollege Gerd Wapler als neutraler Sachverständiger ein spannendes Forschungsprojekt: „Objektivierung des Einsatzes von Schlupfwespen gegen den Gemeinen Nagekäfer“. Die Mission? Die Eindämmung des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum) in historischen Gebäuden – ganz ohne Gift! 💪

🔎 So läuft das Projekt:

1️⃣ Im ersten Jahr wurde der Befall in den Kirchen mittels Monitoring festgestellt und überwacht – jedoch noch ohne Einsatz von Schlupfwespen.

2️⃣ Ab dem zweiten Jahr kommen die Schlupfwespen zum Einsatz: viermal jährlich ziehen sie in die Kirchen ein, je nach Größe in einer „Truppe“ von 400 bis 3000 Wespen pro Einsatz! 🕊️

3️⃣ Am Jahresende erfolgt erneut ein Befallsmonitoring zur Kontrolle der Wirksamkeit der kleinen Helfer – und das bis zum Projektabschluss 2024.

4️⃣ Mitte 2025 wird ein umfassender Bericht mit allen Ergebnissen veröffentlicht. 📊

Warum Schlupfwespen?

  • 🪲 Sie sind der natürliche Feind des Nagekäfers.
  • 🌱 Keine chemischen Mittel, dafür biologische Kontrolle.
  • 💡 Ein neuer Ansatz im Umgang mit Schädlingsbefall in historischen Gebäuden.

Ein Projekt, das Natur und Kulturgut nachhaltig verbindet! 🍃

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📸 Eine Schlupfwespe

📸 Befallsmonitoring zu Beginn des Projektes

📸 Schlupfwespen kurz vor ihrem Einsatz!